Die Geburtsstunde der Osteopathie war im Jahr 1874. Dr. Andrew Taylor Still entwickelte eine für die damaligen Verhältnisse fast schon revolutionäre Art, den Menschen zu behandeln. Ganz ohne Werkzeuge, einfach nur mit seinen Händen, eine Art der manuellen Therapieform.
Sein Ziel war es, den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen. Als Grundlage hierfür setzte er ein fundiertes Wissen in der Anatomie und Physiologie des Organismus voraus. In diesem Sinne entwickelt sich die Osteopathie stetig weiter. Um solch ein detailliertes und präzises Wissen zu erlangen, braucht es meist mehrere Jahre. Deshalb dauert ein Grundstudium an anerkannten Schulen in der Regel auch fünf Jahre.
In dieser Zeit lernt der zukünftige Osteopath die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Organismus zu verstehen. Ziel ist es, hinter auftretenden Symptomen letztlich die Ursachen und Kompensationsmuster zu erkennen und zu verstehen.
Hierfür werden unterschiedliche medizinische und osteopathische Techniken und Untersuchungsmethoden angewendet.
- Was lässt Symptome wie zum Beispiel Schmerz entstehen?
- Welche Struktur ist betroffen (knöchern, faszial, organisch, fluidal)?
- In welchem Muster hat der Organismus versucht, sich mit seinen Selbstheilungskräften zu stabilisieren?
- Wo ist die Gesundheit in diesem System?
In all den Jahren meiner therapeutischen Tätigkeit wird mir stetig bewusster, was für ein unglaublicher Mechanismus der menschliche Körper ist. Mit welcher Perfektion er versucht, jegliches Ungleichgewicht mit seinen Selbstheilungskräften zu regulieren. Je tiefer ich mich mit den einzelnen anatomischen und physiologischen Strukturen beschäftige, desto mehr Hochachtung entwickele ich vor diesem System.
Manchmal kippt das Gleichgewicht des Körpers („Homöostase“) und es entstehen scheinbar unergründliche Symptome bis hin zur Manifestierung von Krankheiten. Dann ist es hilfreich, eine professionelle Begleitung an der Hand zu haben.
Meine Aufgabe sehe ich darin, meinen Patientinnen und Patienten in diesem Heilungsprozess eben diese Begleitung anzubieten und sie zu unterstützen, so dass sie bestmöglich und nachhaltig gesunden.